Unsere Geschichte

Der Biolandhof Agena befindet sich im Hagenpolder. Im Jahr 1770 wurde die Eindeichung des Hagenpolders vollendet.
Wo der Betrieb sich heute befindet, war vor 250 Jahren noch Wattenmeer. Mehrere Bauernfamilien aus Schoonorth hatten sich
damals zusammengetan und mit Hilfe vieler Arbeitskräfte den neuen Deich gebaut. Ostfriesland gehörte damals zu Preußen.
Zu Ehren des preußischen Ministerialbeamten von Hagen wurde der neu gewonnene Polder Hagenpolder genannt.
Um 1825 wurde unsere heutige Hofstelle in Form eines für die Region typischen Gulfhofes errichtet.

Der Hof wurde als Gemischtbetrieb geführt. Auf einem Teil der Ländereien wurde Ackerbau betrieben,
der andere Teil wurde für das Rindvieh als Grünland genutzt. Die Deiche wurden zur Beweidung genutzt.
Diese Deiche sind im Verlaufe der letzten 70 Jahre abgetragen worden, da durch weitere Landgewinnung neue Polder entstanden,
so dass die Schutzfunktion der Deiche des Hagenpolders nicht mehr von Nöten war.

Ab ca. 1930 setzte die Mechanisierung durch erste Traktoren ein. Im Verlaufe der nächsten 30 Jahre wurden die Pferde als Zugkräfte vollständig verdrängt.
In heutiger Zeit haben moderne Schlepper häufig bis über 300 PS und leisten ein Vielfaches von dem, was früher die Pferde verrichteten.
Auch die menschliche Arbeitskraft wurde im Zuge der Technisierung in der Landwirtschaft nicht mehr gebraucht.
Durch die Industrialisierung (z.B. VW-Werk Emden) fanden viele ehemalige Landarbeiter Arbeit und Brot außerhalb der Landwirtschaft.

Um 1960 wurde auf unserem Hof die Milchwirtschaft abgeschafft. Über mehrere Jahre wurden noch Legehennen, Zuchtsauen und Mastschweine gehalten.
Im Zuge der Spezialisierung in der Landwirtschaft bei uns ab 1988 völlig ohne Vieh gewirtschaftet. Der Ackerbau wurde bis dahin konventionell betrieben,
auf einer hohen Intensitätsstufe mit dem entsprechenden Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz.

Im Jahr 1989, kurz nachdem Garrelt Agena den Betrieb von seinem Vater übernommen hatte,
fiel die Entscheidung zur Umstellung des Betriebes auf ökologischen Anbau unter dem Dach des Bioland-Verbandes.
Nach der Umstellung auf ökologischen Landbau wurde mit dem Aufbau einer Direktvermarktung begonnen.
Der Lieferservice besteht bereits seit 1993, der Stand samstags auf dem Wochenmarkt in Norden wird seit 1998 betrieben.
Der Hofladen wurde 1995 eingerichtet. In den 1990er Jahren wurde neben dem Anbau von Getreide der Anbau von Gemüse und Kartoffeln
zu einem weiteren Schwerpunkt. Auf einer Fläche von rund 220 ha werden heute verschiedene Kulturen
wie Dinkel, Weizen, Hafer, Gerste, Roggen, Ackerbohnen, Klee aber eben auch Kartoffeln und Möhren angebaut.
Auf dem Gemüsefeld und in Foliengewächshäusern wachsen insgesamt rund 40 verschiedene Gemüsekulturen.
Neben einem Lager für rund 700 Tonnen Getreide verfügt der Betrieb heute über ein rund 500 Tonnen fassendes Kartoffellager und
über ein 50 Tonnen fassendes Gemüsekühllager um die Kunden möglichst ganzjährig mit frischen Kartoffeln und Gemüse zu versorgen.

Im Jahr 2016 hat Garrelt Agena den Betrieb im Rahmen einer außerfamilären Hofübergabe an seinen Nachfolger Heiko Dreyer übergeben.
Für Garrelt Agena war es eine Herzensangelegenheit, dass der Biolandhof in seiner bestehenden Form weitergeführt wird,
auch wenn aus der eigenen Familie niemand den Betrieb weiterführt. Seit Juli 2016 wohnt Heiko Dreyer gemeinsam mit seiner Frau Ines auf dem Betrieb.
Er lenkt und leitet den Betrieb und mehr als zehn festangestellten Mitarbeiter. Garrelt Agena steht ihm dabei weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.
Somit kann die Geschichte des Biolandhofs Agena/Dreyer auch zukünftig weiter geschrieben werden.

Getreideernte in der Nachkriegszeit: Das Getreide wurde auf dem Feld per Hand gemäht und auf ein Pferdegespann geladen.
Anschließend wurde das Getreide in der Gulfscheune eingelagert und erst im Winter ausgedroschen.

 

 

Milchkühe wurden noch per Hand gemolken und ein Pferdegespann diente dem Transport.

 

 

Das Wohnhaus um 1950

 

 

 

Getreide- und Strohernte um 1970: Mähdrescher und Strohpressen haben die Arbeit schon deutlich erleichtert.
Kartoffel und Getreideernte in der heutigen Zeit: Modernste Maschinen kommen zum Einsatz …

 

 

… ganz ohne Handarbeit geht es aber nicht. Besonders der Biogemüsebau ist äußerst Arbeitsintensiv.
Auf chemische Unkrautvernichtungsmittel haben wir keine Lust. Moderne Maschinen helfen uns zwar, oft hilft aber nur Handarbeit.